Milano: La Posteria / Mazzotta. Ritorno in Italia (Retrospektive)
Ritorno in Italia
Mario Comensoli hatte sich gewünscht, dass sein Werk in Italien zur Kenntnis genommen würde. Die Stiftung Mario und Hélène Comensoli hat mit den beiden Ausstellungen in Mailand (1.11.02 – 6.1.03) und Bologna (15.2.03 – 20.4.03) versucht, seinem Wunsch, der zu Lebzeiten nicht in Erfüllung gegangen ist, nachzukommen.
Die Ausstellungen bei der Fondazione Mazzotta, Mailand, und der Fondazione Martani, Bologna begeisterten die Kunstkritik. Alle wichtigen italienischen Zeitungen haben sich mit den beiden Ausstellungen auseinandergesetzt oder auf sie hingewiesen. Ganz besonders gefreut hat uns ein grosser, mit 16, zum Teil farbigen Illustrationen bebilderter Artikel in «Il Venerdi di Repubblica», der Beilage der in ganz Italien verbreiteten Zeitung.
Aus den rund achtzig Artikeln und Erwähnungen zitieren wir zwei Sätze aus Flaminio Gualdonis Text im «Corriere della Sera»: «Wie wenige in den letzten Jahrzehnten ist Mario Comensoli — ob er nun vom Leben der Emigranten oder von der Rebellion der Jugend berichtet — tatsächlich ein Maler der Realität, ein Chronist, ohne dabei all den gefährlichen «Ismen» zu verfallen, dem Moralismus, dem Ideologismus, Intellektualismus. Wer heute diese Bilder betrachtet, bemerkt, wie viel in der jüngeren Kunstgeschichte, das ausserhalb der katalogisierenden Schemata steht, noch zu berücksichtigen ist, wenn die ureigene Qualität der Werke und besonders, wenn authentische exzentrische Positionen wie jene des widerborstigen Comensoli beachtet werden.»
Neben den Printmedien haben sich auch verschiedene Radiosender und Fernsehredaktionen mit den beiden Ausstellungen beschäftigt. Es muss erwähnt werden, dass das überaus erfreuliche Medienecho in Mailand nicht zum erhofften Besucherandrang in der «Posteria» geführt hat. Hingegen sahen sich in Bologna rund 5000 Personen die Ausstellung an, die am Rand Bolognas im von Renzo Piano erbauten Cà la Ghironda eingerichtet worden war.
Der Katalog «Ritorno in Italia», herausgegeben vom Verlag Mazzotta, mit Texten von Pietro Bellasi, Silvia Evangelisti und Mario Barino kann online bestellt werden oder im Centro Comensoli Zürich bezogen werden.